Die Zukunft der Frischeabteilungen

Wie lassen sich Frischeabteilungen trotz anhaltendem Personaldruck und veränderter Einkaufsgewohnheiten erfolgreich gestalten? 

Steigender Kostendruck auf das Personal, Fachkräftemangel und veränderte Kundengewohnheiten stellen die Effektivität herkömmlicher Frischeabteilungen in-store in Frage.  

Angelika Engl, Marketingchefin bei Schweitzer, erzählt uns mehr darüber, wie wir bei Schweitzer die Umsetzung von Frischeabteilungen innovativ gestalten, um die unzähligen Herausforderungen zu lösen, mit denen die Branche derzeit konfrontiert ist. 

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Welche sind die aktuellen Herausforderungen, denen sich der Lebensmitteleinzelhandel in den Frischeabteilungen stellen muss? 

Fachkräftemangel. 

Die Frischeabteilungen verlieren Geld, während Personalmangel und Ausbildungskosten deren Instandhaltung erschweren und verteuern. Die Lebensmitteleinzelhändler fragen sich also überall: Brauchen wir diese Servicetheken überhaupt noch? Und wie sähe die Alternative aus?  
Frischetheken sind ein unverzichtbarer Umsatztreiber im LEH, die durch deren Frischekompetenz als Kundenmagnet für die Standortentscheidung entscheidend sind.  

Veränderte Kundengewohnheiten. 

Langfristige Veränderungen im Kundenverhalten in Richtung Convenience werden durch Zeitdruck und veränderte Essgewohnheiten vorangetrieben, was sich im Laufe der Zeit auf die Effektivität von Bedientheken ausgewirkt hat. Gleichzeitig nimmt die Nachfrage der Kunden nach fundiertem Fachwissen und Produkttransparenz zu. 

Immer die selben Gänge.  

Die naheliegendste Lösung besteht darin, die Bedientheken zu entfernen und die Produkte in Selbstbedienungsgängen anzuordnen. Das ist eine Entscheidung in die falsche Richtung für die Kunden, denen eine Marktatmosphäre wichtig ist während ihres Einkaufs. In diesem Szenario gewinnt auf lange Sicht niemand. 

Was ist die Lösung? 

Bedienung neu gedacht 

Wir arbeiten mit Einzelhändlern auf der ganzen Welt, um sie bei der Umstellung von Fachabteilungen von Bedienung auf Selbstbedienung zu unterstützen. Dies impliziert zugleich eine Überarbeitung der Arbeitszeitmodelle sowie eine Umschulung auf eine andere Art der Kundenbedienung. In vielen Fällen bedeutet dies beispielsweise eine Umschichtung des Personals, um mehr Frischware für SB Theken zuzubereiten und so viel wie möglich der „Frische-Inszenierung" für den Kunden sichtbar zu halten und sogar aufzuwerten. Durch das Angebot einer Mischung aus Bedienung und Selbstbedienung an der Theke kann eine Abteilung auch zu Zeiten mit geringem Kundenverkehr ohne Personal auskommen und so Arbeitszeit und Kosten sparen. 

Mehr dazu gibt es auch in der Podcastfolge „Bedienungstheken in der Krise“ des deutschen Fachmagazins Lebensmittel Praxis mit Niels Dellantonio, Sales Manager für die Märkte Deutschland und Österreich.

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Erlebnisorientierte Selbstbedienungsabteilungen 

Eine weitere Methode, um das Gefühl des "Spezialisten" zu erreichen, ist die Beibehaltung der Atmosphäre eines Expertenbereichs und nicht eines Gangs, der sich eher für industriell verpackte Produkte eignet und daher den Eindruck von Massenware vermittelt. Mit dieser Strategie führen wir zu 100 % spezialisierte Selbstbedienungsabteilungen ein. Dieses Ziel erreichen wir mit einem gezielten Story Telling und durch ein verbessertes Visual Merchandising sowie zusätzliche Kommunikation. Diese Kompetenzen helfen dabei, Lücken zu füllen, die durch eine reduzierte Mitarbeiterzahl entstehen. Durchdachte und gezielt platzierte Beschriftungen fügen beispielsweise mehr Kontext zur Beschaffung/Aufzucht hinzu und entsprechen damit den neuen Kundenanforderungen an die Produkttransparenz, die sogar über das Informationsniveau hinausgehen, das man normalerweise mit dem Fachmann besprechen würde.