Im Gespräch mit Alexandru Vlad, Selgros

Das Lebensmittelgroßhandelsunternehmen Selgros und Schweitzer sind durch eine über 12 Jahre andauernde, vertrauensvolle Partnerschaft und verschiedene Projekte in unterschiedlichen Ländern miteinander verbunden.

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Seit der Gründung des 1. Selgros-Markts 1959 hat sich viel getan. Mittlerweile verwaltet die Transgourmet Holding die Aktivitäten der Selgros-Gruppe. Welche Visionen haben Sie für die Zukunft des Unternehmens?

Es ist die optimale Kombination. Über die Transgourmet-Sparte bespielen wir überwiegend die überregionalen Kunden (Hotelketten, Krankenhäuser, Systemgastronomen, Kantinen, Altersheime usw.). Die Kunden, deren Inhaber und / oder Koch allein oder zusammen die Einkaufsentscheidungen treffen, das sind die Kunden der Selgros. Wir ergänzen uns und decken so das ganze Spektrum der Kunden, die die Kulinarik im Mittelpunkt haben, ab.

Aktuell leiden viele Handelsunternehmen unter akutem Personalmangel. Wie begegnen Sie intern dieser Herausforderung?

Das ist inzwischen eine Kunst. Wenn es uns gelingt, die Sinnhaftigkeit der geleisteten Arbeit und die Vision des Unternehmens korrekt und akkurat der Mannschaft zu übermitteln, dann haben wir eine gute Chance, Mitarbeiter zu bekommen, zu behalten und weiterzuentwickeln. Das sogenannte „Employer Branding“ spielt auch eine große Rolle. Heutzutage ist es schwieriger, gute Leute an Bord zu holen, als Kunden zu akquirieren.

Welche Rolle spielt die zunehmende Digitalisierung im Handel in Ihrem Unternehmen?

Ohne Digitalisierung geht heutzutage gar nichts mehr. Die Kunden wollen den Datenaustausch über digitale Kanäle, ohne einen funktionalen Webshop kann man sich im B2B Bereich das Geschäft gar nicht mehr vorstellen. Und es geht weiter. Sogar der digitale Vertrieb ist, für bestimmte Kundengruppen, schon Realität. Und das ist nur der Anfang.

Bis dato hat Selgros über die letzten 15 Jahre vielzählige Cash & Carry Märkte mit Schweitzer umgebaut bzw. neu konzipiert. Was schätzen Sie und Ihr Team an dieser Zusammenarbeit?

Professionalität und Ehrlichkeit. Das, was versprochen wird, wird auch eingehalten. Und Schweitzer sagt manchmal auch „nein“. Das machen wenig Dienstleister und dann geht man teilweise schwierige Kompromisse ein. Diese Gefahr gibt es bei der Zusammenarbeit mit Schweitzer nicht.

Haben Sie und Ihr Team nach den jeweiligen Renovierungsarbeiten bzw. Umbauten Umsatzanstiege festgestellt?

Das ist die Voraussetzung für jeden Umbau. Wenn man nicht mindestens die zusätzliche Abschreibung über den additiven Umsatzeffekt kompensieren kann, dann sollte man es besser lassen. Andererseits neue Kunden für „alte“ Märkte zu begeistern, wird schwierig.

Die Schweitzer-Schwesterfirma, die Retail Design Agentur Interstore, übernimmt bei allen Projekten in enger Abstimmung mit unseren Kunden die kreative Führung. Fühlten Sie sich in den Designprozess einbezogen?

Anders würde es auch nicht gehen. Letztendlich muss das Design unserer Vision und dem zukünftigen Kundentypus entsprechen. Aber allein hätten wir es auch nicht geschafft. Erstens brauchen wir „den Spezialisten“, und Interstore ist der absolute Spezialist. Zweitens wird man mit der Zeit betriebsblind. Ohne einen Input „von außen“ bleibt man in seinem Erfahrungsgefängnis.